Nicht nur in unserer Branche ist das Thema Fachkräfte Mangel in aller Munde. Und Ja: Auch wir im Green Room kennen die Herausforderung. Lange Wartezeiten auf Termine, Frustration bei Kunden und Mitarbeitern und natürlich Stress sind leider (fast unvermeidliche) Folgen.
Was allerdings viele Kollegen als Konsequenz ziehen erschreckt mich doch ein Wenig.
Der Weg geht zurück zum Kleinstunternehmen, Teilweise im eigen Haus oder mobil.
Hauptsache keine Mitarbeiter mehr!
Woher kommt diese Entwicklung?
Liest man die Beiträge der Kollegen liest man Worte wie Undankbarkeit, Generation Z, unflexibilität und ähnliches.
Und wenn ich diese Beiträge lese muss ich gestehen das auch ich Momente habe in den ich denke: Ja, kenn ich. Und auch ich habe Momente in denen ich für eine Milli Sekunde überlege wofür mach ich das eigentlich.
Zum Glück weiss ich das ziemlich genau.
Denn als ich im Jahr 2016 ungeplant ins Chefinnen sein stolperte wusste ich nur eins: So ein Chef wie ich sie hatte möchte ich nicht sein.
In meinem Leben als Mitarbeiterin waren Sätze wie: „Das haben wir immer so gemacht.“ Die Regel. Es gab steile Hierarchien, Zickenkrieg und wenig Verständnis oder offene Ohren für berufliche und private Wünsche, Ziele oder Herausforderungen.
Für mich war von Anfang an klar das ich nicht einfach nur Mitarbeiter suche sondern Mitdenker, die ihren Arbeitsplatz aktiv mitgehalten möchten, die ihr Ziele kennen und bereit sind im Team diese Ziele zu erreichen.
Natürlich gab es viele Höhen und vor allem auch Tiefen in den letzten 8Jahren (WOW! 8 Jahre)
Gestartet mit einer Mitarbeiterin im Sommer 2016 waren wir zwischenzeitlich zu zehnt. Und über die Steine die auf diesem Weg lagen schreibe ich irgendwann mal ein Buch mit allen Anekdoten von denen ich teilweise selbst nicht glaube das sie mir wirklich so passiert sind.
Und gerade in den letzten Wochen stand ich als Unternehmerin an einer Schwelle und hatte tatsächlich Momente in denen ich dachte: Ich mache einfach die Türen zu!
Aus verschiedenen Gründen hat sich das Team Green Room im letzten Jahr extrem verkleinert. Manchmal passte der Team Flow nicht, manchmal waren es private Gründe. Auf jeden Fall flossen viele Tränen, ja auch bei mir. Denn auch als Chef kommt es vor das man sich unverstanden und ungerecht behandelt fühlt und ich denke das ich damit in unserer sehr emotionalen Branche nicht alleine bin.
„Aufstehen, Krönchen richten, weiter gehen“ nicht immer einfach, und aufstehen tut weh. Aber zum Glück bin ich ein Mensch der keine Probleme sondern Chancen sieht (zumindest auf den zweiten Blick), und zum Glück ist mein jetzt kleines Team genauso. Mitdenker eben!
Gemeinsam werden wir das Team jetzt wieder aufbauen und haben die Chance erkannt uns jetzt genau die Menschen zu suchen die zu uns passen, unsere Werte und Ziele mit uns Leben und gestalten wollen. Und darauf bin ich so unfassbar Stolz und habe ein grosses Learning aus dieser emotionalen Zeit gezogen: Wenn man nicht irgendein Unternehmen führen will in dem es nur um Zahlen geht sondern einen Ort erschaffen will an dem Menschen gerne zusammen kommen, an dem Mitarbeiter in jeder Beziehung einen save Space haben, und so voller Engagement und Energy Ihre Gäste verzaubern können, kommt es nicht auf Quantität sondern besonders auf Qualität an. Und das meine ich überhaupt nicht im Handwerklichen Sinne, denn jeder kann alles lernen und soll im Green Room auch die Chance dazu haben sich weiter zu entwickeln.
Gemeinsam im Team haben wir ein Konzept erarbeitet wie unser Arbeitsplatz der Zukunft aussehen soll und was wir gemeinsam erreichen wollen und wie die Menschen aussen die uns künftig auf diesem Weg begleiten werden! Und auf diesen Weg freue ich mich wahnsinnig. Denn egal wie holprig der Weg auch werden wird für mich steht eins fest: bevor ich alleine im Salon stehe mache ich lieber etwas ganz anderes: Stewardess soll ja auch ganz schön sein 🙂
Denn ich liebe es Menschen zu entwickeln und von und mit ihnen zu lernen. Ich liebe die Energy die in unserem Salon herrscht wenn wir gemeinsam Wunder bewirken. Und ich liebe es zu sehen wie jeder einzelne seine eigenen Wege geht und doch am Ende alle gemeinsam an einem Ziel ankommen!
NICHT OHNE MEIN TEAM!
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