Wenn kleines ganz groß wird.

Wenn aus „Ach, so ein freier Tag, das wär was!“ 6 Wochen Zwangsstillstand werden, wenn aus
„Heute mag ich wirklich mal keinen sehen“ Houseparty mit Freunden per Videochat wird, obwohl
man doch so gerne gemeinsam an einem Tisch oder gar zusammen in einem Restaurant sitzen
würde und wenn ein gesamtes Friseurteam nur noch Bad Hair Day Bilder postet, um den Kunden
zu suggerieren das wir #allinthistogether sind, dann ist Lockdown in Deutschland und Social
Distancing das oberste Gebot.
Was macht diese Zeit mit uns?
Sie macht uns einsam, und bringt uns doch zusammen.
Sie macht bisher alltägliche Dinge zu besonderen Anlässen und bringt uns dazu über uns hinaus
zu wachsen, unseren Alltag und unser Leben zu überdenken und die Dinge die uns wichtig sind
neu zu schätzen.
Und vor allem stellt sie uns vor Herausforderungen, die wir annehmen und meistern können, oder aber an ihnen
zerbrechen.
Mein Glück ist das mein Lebensmotto, schon lange bevor das grosse C über all unseren Köpfen
und in all unseren Gedanken war, lautete: Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit. Und ich denke so bin ich auch den ersten Lockdown angegangen.
Natürlich wäre es einfach gewesen zu Hause zu sitzen, die Füsse hoch zu legen (besonders bei
dem tollen Wetter) und die Welt gemein zu finden. Aber Stillstand ist Rückschritt, und das ist
einfach nicht mein Ding.
Ja Natürlich hatte ich Sorgen: Wie bezahle ich die Miete? Wovon soll ich Leben und für mich das
allerwichtigste: WIE BEZAHLE ICH MEIN PERSONAL? Denn ohne mein Team bin ich und auch
mein Unternehmen NICHTS!
Aber zum ersten mal in meinem erwachsenen Leben hatte ich auf all diese Dinge keinerlei Einfluss
mehr. UND DAS MACHT ANGST.
Für mich die Lösung: Volle Kraft voraus! Für mich war mit das wichtigste mit unseren Kunden in
Kontakt zu bleiben.
Also nutzte ich das neue Gold in Zeiten von Social Distancing: SOCIAL MEDIA,
und drehte Videos. Zunächst für unsere Kunden um ihnen durch die Zeit der Schließung zu helfen und meine Tips mit ihnen zu teilen und ihnen den Lockdown ein wenig zu verschönern.
Dann auch für Kollegen in denen ich meine Erfahrungen und Techniken teilte.
Daraus entwickelte sich für mich eine völlig neue Einnahmequelle und heute, knapp ein Jahr
später, kann ich im zweiten Lockdown zumindest meinen Lebensunterhalt durch Onlineschulungen für Kollegen bestreiten. #allinthistogether
Und das Resultat für meinen Salon?
Seit wir am 4. Mai 2020 unseren kleinen Salon wieder öffnen durften können wir uns vor Anfragen von neuen Kunden kaum retten.
Nicht trotz, sondern gerade wegen der strengen und natürlich gerechtfertigten Hygiene- und
Abstandsregeln, die wir konsequent umsetzten und all unseren Gästen damit ein Stück Sicherheit in dieser unsicheren Zeit bieten, war es uns bis zur erneuten Schließung am 16. Dezember nicht möglich, dem Andrang
gerecht zu werden und so folgte der nächst logische Schritt: Der Umzug in ein Ladenlokal, das 4 mal so groß wie der alte Salon ist und in dem
die Einrichtung so geplant ist, dass, C hin oder her, jeder Platz genutzt werden kann, das gesamte Team ohne Schichtdienst oder ,Gott bewahre, Kurzarbeit unter
Einhaltung aller Auflagen einfach das tun kann, was wir am besten können:
Menschen glücklich (machen).
Denn das ist es was wir tun. Und auch wenn wir unsere Kunden gerne umarmen würden und wir
während LOCKDOWN 1,2,3 etc. nur online für sie da sein können:
In besonderen Zeiten wachsen wir zusammen, und auf einmal werden kleine Dinge GANZ GROSS


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